im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V.
02.04.2020
Worte von Pater Anselm Grün, Worte der Hoffnung in dieser Zeit.
Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder!
Hier Worte von Anselm Grün, die ich euch weiterleiten möchte.
Worte der Hoffnung in dieser Zeit:
„Wir beginnen den April in diesem Jahr mit der Karwoche. Sie ist liturgisch die wichtigste Woche des Jahres. Die Erinnerung an Tod und Auferstehung Jesu vermittelt uns die Hoffnung, dass es nichts in unserem Leben gibt, was nicht verwandelt werden könnte. Es gibt keine Dunkelheit, die nicht vom Licht Jesu erleuchtet wird. Es gibt kein Scheitern, das nicht zu einem neuen Anfang werden könnte, keine Erstarrung, die nicht aufgebrochen werden kann, und da ist kein Tod, der nicht in Leben verwandelt wird.
So ist die Karwoche, auch wenn sie uns zunächst das Leiden Jesu vor Augen führt, eine Woche voller Hoffnung. Wir schauen unser eigenes Leid und das Leid der Welt an, aber immer mit den Augen der Hoffnung, dass all das, was uns hier niederdrückt, von Gott verwandelt wird. Die Auferstehung Jesu stärkt uns also in der Gewissheit, dass selbst die Aussichtslosigkeit unserer Ohnmacht dem Leid der Welt gegenüber, die viele heute so deutlich als Zukunftsangst spüren, von Gott in eine neue Zukunft verwandelt werden wird. Wir feiern die Osterzeit 50 Tage lang, damit das neue Leben all das Erstarrte und Abgestorbene in uns zum Leben bringt, damit das Leben Jesu sich in uns durchsetzt und in uns aufblüht. Die Auferstehungsgeschichten, von denen die Bibel erzählen, zeigen uns Wege auf, wie auch die Vergeblichkeit unseres Lebens in neue Hoffnung verwandelt wird, wie es etwa in Johannes 21 geschieht. Die Jünger haben die ganze Nacht vergebens gearbeitet. Sie sind frustriert. Doch da steht Jesus am Ufer des Sees Tiberias und schenkt ihnen neue Hoffnung. Das ist für mich ein schönes Bild: Auferstehung heißt, dass der Auferstandene vom anderen Ufer her, vom Himmel her, in meinen Alltag tritt und ihn mit seinem Licht und seiner Lebendigkeit durchdringt und verwandelt.“
In diesem Sinn wünsche ich Euch eine gesegnete Karwoche und dann eine frohe und lebendig machende Osterzeit.
Euer Diözesanpräses Martin Göke