im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V.
01.09.2020
Mitte Juli traf sich der Vorstand des DV mit den Bezirsbundesmeistern in Salzkotten-Mantinghausen um Perspektiven für die Arbeit in den kommenden Jahren auszuloten.
Nirgendwo konnte das Schützenfest in diesem Jahr wie gewohnt stattfinden, Ausmärsche und andere Veranstaltungen wurden abgesagt und die üblichen Vereinsaktivitäten auf ein Minimum reduziert. Hinter den Kulissen wird vielfach aber weiter akribisch gearbeitet. Auch der Diözesanvorstand mit den Bezirksbundesmeistern nutzte die schützenfestlose Zeit zu einer Zusammenkunft in Mantinghausen, um Perspektiven der Arbeit in den kommenden Jahren auszuloten. Gleichzeitig konnten verschiedene Bruderschaften außergewöhnliche Projekte anstoßen und voranbringen.
Ein solches Projekt ist die Initiative von jungen Schützenbrüdern in Schwaney: Der Aufbau eines analogen und digitalen Vereinsarchivs. Eine zentrale Sammelstelle fehlt bisher nicht nur in Schwaney, was in der langen Geschichte der Bruderschaften dazu geführt hat, dass viele Dokumente über die Jahre und oder sogar Jahrhunderte verloren gegangen sind oder bislang unentdeckt auf einigen Dachböden ihr Dasein fristen.
Auch beim Dachverband, dem Diözesanverband Paderborn, gibt es bislang keine eigene Dokumentenüberlieferung. Deshalb hatte Diözesanbundesmeister Mario Kleinemeier für die laufende Arbeit eine „Dokumentencloud“ angestoßen, damit alle Vorstandsmitglieder wichtige Informationen abrufen oder nachlesen können. Wünschenswert wäre es, so der neue Pressereferent Hans Peter Busch, wenn es gelänge, sich einen Überblick zu verschaffen, wo es noch „analoge“, also Papier-Dokumente zur Arbeit im Diözesanverband gibt.
Ähnlich ist das Anliegen in Schwaney: „Gerade für Traditionsvereine ist die Auseinandersetzung mit der eigenen Vereinsgeschichte und dem damit verbundenen Wissen über historische Bräuche, Rituale und Feste für ihre kulturelle Praxis wesentlich“, so Jonas Leineweber, der Leiter der örtlichen Kommission. Derzeit wird fleißig recherchiert, archiviert und digitalisiert. Doch nicht nur alte Bestände werden bearbeitet, sondern es wird zurzeit auch aktiv nach alten, bisher nicht abgelegten Unterlagen recherchiert. Das langfristige Ziel der Archivarbeit der Schwaneyer besteht darin, die Unterlagen und historischen Dokumente leichter zugänglich zu machen und die Vereinsgeschichte insbesondere auch Jugendlichen näher zu bringen.
Beim Aufbau und der Einführung eines analogen Vereinsarchives wurden die Schwaneyer Schützen im Vorfeld von Wilhelm Grabe, Leiter des Stadt- und Kreisarchivs Paderborn, unterstützt und beraten.
Bereits jetzt sind andere Vereine auf das Projekt der Schwaneyer Schützen aufmerksam geworden und an der konkreten Umsetzung interessiert: „Wenn wir mit unserem Konzept auch anderen Vereinen als Blaupause dienen können, ist unsere Arbeit umso lohnenswerter“, sagt Leineweber.
Text/Foto: Hans Peter Busch