im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V.
15.09.2020
Alle Schützenfeste wurden abgesagt - aber die Feierlaune lassen sich die wenigsten Vereine und Bruderschaften nehmen und starten alternative Aktionen. Hier ein Beispiel aus Clarholz-Heerde, Bezirk Wiedenbrück
In diesem Jahr ist ja bekanntlich alles anders! Corona-bedingt musste auch die Schützen-bruderschaft St. Hubertus Clarholz-Heerde ihr Schützenfest, das traditionell immer am letzten August-Wochenende stattfindet, absagen. Aber das Schützenfest-Wochenende sollte nicht ohne jeglichen Bezug zum Schützenwesen bleiben. Um den Gedanken an das Schützenfest auch äußerlich zu zeigen, hatte die Bruderschaft ihre Mitglieder und alle Freunde aufgerufen, die Häuser und Straßen mit den grün-weißen Fahnen der Schützenbruderschaft zu beflaggen. Zudem wurde gegen ein kleines Entgelt ein sogenanntes „Schützenfest to go“ – Paket aufgelegt, das aus einigen kulinarischen Köstlichkeiten aus der Region bestand und ein Schützenfest zu Hause im kleinen Kreis ermöglichte. Der Überschuss aus dem Verkauf dieser Pakete wird an die Charity-Aktion "Hermann's Erben" gespendet werden.
Nicht verzichten wollten die Heerder Hubertus-Schützen auf die Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Kirchplatz. Am Freitagabend wurde mit entsprechendem Sicherheitsabstand und stark begrenzter Teilnehmerzahl der Gefallenen der beiden Weltkriege und der verstorbenen Mitglieder der Bruderschaft gedacht.
Ein wichtiger Bestandteil des Schützenfestes ist stets das Schützenfesthochamt. In diesem Jahr fand die Messe auf dem Kirchplatz der St. Laurentius Pfarrkirche statt. Bei bestem Schützenwetter wurden frühmorgens bereits von den Schützen die Stühle für die rund einhundert Messbesucher unter strikter Beachtung der Abstands- und Hygieneregeln in einem weiten Halbrund vor der Mitteltür zur Kirche und zum Altar platziert. Anschließend besuchten die Brudermeister die hochbetagten Jubilare persönlich zu Hause und gratulierten zu ihren Jubiläen in der Bruderschaft. Viele Erinnerungen und Anekdoten von vergangenen Schützenfesten wurden ausgetauscht. Auch dem Silberkönigspaar und der Königin von vor vierzig Jahren wurde Aufwartung gemacht. Und im privaten Bereich wurden über das ganze Wochenende hindurch viele kleine Schützenfeste im Garten gefeiert. Natürlich war nicht nur bei den Schützen Wehmut ob des ausgefallenen Schützenfestes zu spüren. Ist das Schützenfest doch normal ein fester Bestandteil im örtlichen Veranstaltungskalender. Aber da sind die Schützen ja nicht alleine in diesem Jahr.
Für die Majestäten stellt die Amtszeitverlängerung auf zwei Jahre kein Problem dar. Sie alle nehmen es gelassen und machen aus der Not eine Tugend, denn die Gesundheit zu schützen hat in diesen Zeiten oberste Priorität. „Wir freuen uns schon auf unser Schützenfest 2021!“, so die einhellige Meinung der Throngesellschaften der Jung- und Altschützen.