im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V.
05.10.2020
Gedanken zur Rolle der Kirche und der Schützenbruderschaften in Corona-Zeiten.
Liebe Schützenschwestern, liebe Schützenbrüder.
Unser Leben ist ja ein Weg von immer neuen Erfahrungen, die ständig neu integriert werden müssen. Dies haben wir besonders jetzt in der Corona-Krise gespürt. Der Coronavirus hat die Gesellschaft verändert. Wir sind von ganz neuen Herausforderungen überrollt worten. Erst spät kamen die Menschen in den Blick, die besonders unter der Krise leiden.
Wir müssen auch selbstkritisch fragen, wie wir uns als Schütze oder als Schützenbruderschaft verhalten. Blass war für mich das Engagement der Kirchen. Wo war das soziale Engagement der Kirchen? Nachdem die Gottesdienste zunächst ganz ausfielen, sind jetzt wieder eingeschränkt Gottesdienste erlaubt.
Kardinal Döpfner schreibt in seinem letzten Brief an die Gemeinden: „Die seelsorgliche Bedeutung der sönntäglichen Eucharistriefeier hat in unserer Zeit (hier könnte man „Coronazeit“ einfügen) an Bedeutung gewonnen. Jeder Priester darf zwei oder dreimal an einem Sonntag die Eucharistie feiern, um möglichst vielen Gemeindemitgliedern die Teilnahme an der Feier der Eucharistie zu ermöglichen.“
Auch bei der Begleitung von Trauernden und bei Sterbefällen muss die Kirche zeigen, dass sie auf der Seite der Menschen steht. Nicht Ge- und Verbote sind in dieser Zeit hilfreich, sondern sich der Menschen liebevoll und hilfreich anzunehmen.
Und hier kommen auch unsere Schützenbruderschaften ins Spiel. Gerade in dieser Zeit, wo die Kontakte seltener geworden sind, müssen wir alles tun, um Kontakte herzustellen. Wir können uns in kleinen Gruppen immer wieder treffen, damit die Kontakte nicht abreißen. Ich habe gespürt, sie tun mir und anderen gut. Besonders müssen wir ein Gespür haben, wo vielleicht jemand ist, der sich besonders über einen Besuch freuen würde.
Wir sollten diese Krise als Zeit zum achtsamen Wahrnehmen und zum Nachdenken nutzen, denn ich glaube, wir müssen noch einige Zeit mit dem „Coronavirus“ leben.
Nutzt die Gottesdienste, betet für unsere Bruderschaften und füreinander. Gerade in dieser Zeit kann der „Glaube“ besonders zum Tragen kommen. Lasst die Kontakte nicht abreißen, sondern fördert sie. Menschen sind dankbar für ein liebevolles Wort.
Ich wünsche euch: Bleibt gesund und ich wünsche euch Gottes Segen.
Euer Diözesanpräses Martin Göke