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„Ihr habt ja wohl ´ne Meise – bei Euch piept´s wohl!“

02.03.2021

„Ihr habt ja wohl ´ne Meise – bei Euch piept´s wohl!“

Über Vögel, Sebastianer und Eichenprozessionsspinner

Beim Schützenfest solche Sprüche zu hören, die die freudige Stimmung untergraben, kann man sich eigentlich nicht wünschen. Und doch werden das einige Sebastianer in Geseke sicher sehr begrüßen, wenn mal wieder Schützenfest gefeiert werden kann. Freude könnte dann aufkommen, wenn man auf dem Schützenplatz Untermieter bekommt, wenn Meisen und andere Singvögel die jetzt aufgehängten Brutkästen annehmen und das leise Piepen des Vogelnachwuchses erklingt.

Nun sind Nistkästen keine Erfindung der Schützen, haben aber ordentlich mit dem Schützenwesen zu tun. Denn ein Lebewesen macht den Schützen mächtig zu schaffen: Der Eichenprozessionsspinner befällt immer mehr Eichenbäume, die Raupen haben einen Flaum von Brennhaaren, der hässliche allergische Reaktionen hervorruft. Und das geht ja gar nicht, denn schließlich müssen für das Hochfest des Jahres unzählige Meter Girlanden gebunden und nicht zuletzt frisches Eichenlaub für die bis zu eintausend Zylinder an jedem Schützenfesttag bereitgestellt werden.

Hier kommen in den Überlegungen die Meisen ins Spiel. Diese Singvögel sind natürliche Feinde der unscheinbaren Schmetterlinge, die als Raupe so viel Kummer machen. Und wenn man die ansiedeln kann, trägt es dazu bei, die Eichenprozessionsspinner kurz zu halten. Deshalb wurden Nistkästen angefertigt, immer nach den Vorgaben des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), mit dem richtigen Durchmesser für das Einflugloch für die Höhlenbrüter Meise, Spatz, Kleiber und Trauerschnäpper und Zugang (eigentlich „Zuflug“) von der wetterabgewandten Seite aus. Einige dieser Kästen sind jetzt auf dem Schützenplatz aufgehängt worden, immer in der Hoffnung, dass die Bauherren Heinz Schuster, Heinz Josef Dieregsweiler und Werner Benkel für die erhofften Mieter die Behausungen so geschaffen haben, das sie dann auch angenommen werden.

 

Alle drei wären aber keine Sebastianer, wenn das anstoßgebende Corpus delicti, der Schützenzylinder, keinen Eingang in ihre Überlegungen gefunden hätte: Es entstanden nicht nur die klassischen Nistkästen, sondern man versuchte sich an einer Nachbildung des Zylinders als Singvogelheim. Mit modernem 3-D-Drucker entstand ein erster Prototyp des Zylinder-Nistkastens, natürlich noch zu langwierig in der Bauzeit und zu teuer in der Herstellung. Aber sie wären keine richtigen Schützenbrüder, wenn sie nicht weiter an ihrer Idee feilen und tüfteln würden. Vielleicht spornt ein rascher Bezug der Nistgelegenheiten und die sprichwörtliche Meise, die man hat, noch an.

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Wolfgang Troja
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33129 Delbrück

05250 / 938 838 (ab 19 Uhr)

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