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im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V.

Salzkottener Schützen seit Jahrzehnten aktiv in der Altenwohnhilfe

20.03.2021

Der Vorstand der St.-Johannes-Schützenbruderschaft Salzkotten hat beschlossen, das älteste ihrer Altenwohnheime, das Haus am Luisenweg, abzureißen und an gleicher Stelle durch einen Neubau mit vergrößerten Kapazitäten zu ersetzen.


Die Planungen erfolgen in enger Abstimmung mit dem Vorstand des Vereins Altenwohnheim, der der Schützenbruderschaft angeschlossen ist. Das Vorhaben soll nicht „von heute auf morgen“ erfolgen. „Einen Termin zum Abriss gibt es noch nicht, zumal noch vier der sechs Wohnungen vermietet sind. Für die jetzigen Bewohner soll alles verträglich und ohne Probleme gestaltet werden. Sie sind umfassend informiert worden.

 

"In Zusammenarbeit mit der Stadt Salzkotten werden derzeit Lösungen für die aktuell noch vier Mietparteien erarbeitet“, so Brudermeister Conrad Möller, der auch Vorsitzender des Vereins Altenwohnheim ist und im Vorstand gemeinsam mit Michael Kohlenberg (stellvertretender Vorsitzender) und Ralf Schmettkamp (Schatzmeister) Verantwortung trägt. Hintergrund für die Pläne der Schützen: Das vor mehr als einem halben Jahrhundert mit relativ einfachen Mitteln gebaute Haus am Luisenweg ist derart in die Jahre gekommen, dass Anzahl und Umfang der Reparaturen nicht mehr wirtschaftlich sind. Insbesondere die Gebäudetechnik (Heizung, Wasser, Elektro) ist trotz immer wiederkehrender Reparaturen „absolut marode“, so Möller. Im Prinzip also ein Fass ohne Boden.

Auf dem Grundstück zwischen Luisenweg und Simonstraße soll ein Neubau mit dann zwölf Wohneinheiten errichtet werden. Die ersten Planungen hierzu laufen bereits an. Wie bisher– und wie auch bei den anderen beiden Altenwohnheimen der Salzkottener Schützen (Felix-Klingenthal-Haus an der Klingelstraße/am Kirchplatz sowie das Haus an der Kokelake) – soll sich der Mietzins am Sozialmietpreis orientieren. Die von der Bruderschaft errichteten Häuser dienen ausschließlich dazu, älteren Menschen günstigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich also nicht um Pflegeheime; auch eine Betreuung der Bewohner findet dort nicht statt.

Die künftige Investition der Schützen in einen Neubau am Luisenweg macht unter anderem eine Zuwendung von Felix und Hedwig Klingenthal möglich, die in Form eines Erbnachlasses dem Verein Altenwohnheim zugute gekommen ist. „Das Ehepaar Felix und Hedwig Klingenthal wird uns, nicht nur im Dienst dieser guten Sache, auf immer verbunden bleiben“, unterstreicht Conrad Möller.

Ein weiter Blick zurück: Anlässlich einer Firmreise im Juni 1966 war es zu einem Gespräch zwischen dem damaligen Weihbischof Dr. Paul Nordhues und dem Salzkottener Schützenvorstand mit dem 2002 verstorbenen Schützenoberst und späteren Ehrenbrudermeister Felix Klingenthal gekommen. „Wir müssen uns dem Leitspruch der Schützen und der Tradition würdig zeigen durch die Tat“, rief Klingenthal wenig später den Mitgliedern des Bataillons zu. Aus dieser Anregung heraus wuchs die Idee, ein Altenwohnheim für ältere, sozial schwächere oder auch einsame Menschen in Salzkotten unter der Regie der Schützen zu bauen. Dass schließlich in den Jahren 1967, 1971 sowie 1995/96 insgesamt sogar drei Altenwohnheime entstanden, die nach wie vor ehrenamtlich verwaltet werden, ist einmalig in Deutschland.

Am 18. Februar 1967 hatten die St.-Johannes-Schützen den gemeinnützigen Verein zur Förderung des Baues und der Unterhaltung des Altenwohnheimes (kurz: Verein Altenwohnheim) gegründet. Am 4. April 1967 wurde der Bauantrag für das Haus an der Luisenstraße gestellt; das Kreisbauamt erteilte am 24. Mai 1967 die Baugenehmigung. Nur wenige Wochen später, am 14. Juli, konnte zum anvisierten Termin – Auftakt des Schützenfestes – schon das Richtfest gefeiert werden. Der Einsatz von Bauunternehmer Schlune und Zimmerermeister Hecker sowie vieler Helfer machten dies in Rekordtempo möglich. Die Gesamtbaukosten für das zweistöckige Laubenganghaus, errichtet nach Plänen von Diplom-Ingenieur Klaus Breithaupt, damals Schützenhauptmannund später Ehrenbrudermeister, betrugen 228.000 D-Mark. Die Finanzierung stellten die Schützen ohne Inanspruchnahme öffentlicher Mittel sicher. Das herausragende soziale Engagement der St.-Johannes-Schützenbruderschaft fand damals bundesweit Beachtung: Bundespräsident Heinrich Lübke und Bundeskanzler Kiesinger schickten persönlich verfasste Glückwunsch- und Anerkennungsschreiben.

Text und Fotos: Jürgen Spies Salzkotten

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