im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V.
11.12.2021
Diözesanpräses Martin Göke mit Gedanken von Pater Anselm Grün
Anbei Gedanken zur Adventszeit von Pater Anselm Grün, die ich euch weiterleiten möchte.
Je älter ich
werde, desto schneller scheint die Zeit zu vergehen: Schon wieder Advent!
Und
doch ist es jedes Jahr eine ganz besondere Zeit: Jesus will zu uns kommen. Doch
damit das geschehen kann, müssen wir selbst bei uns angekommen sein. So hat es
der hl. Augustinus erfahren: „Du mein Gott, standest vor mir. Ich aber war mir
selber weggelaufen und fand mich selber nicht mehr, wieviel weniger dich.“
(Confessiones V 2,2) Augustinus fordert uns auf: „Zuerst gehe von dem, was
außen ist, zurück zu dir selbst (...) Wenn du selber von dir fern bist, von
woher kannst du dann Gott nahen?“
In der Adventszeit geht es genau darum. Oft genug sind wir mit unseren Gedanken mit äußeren Dingen beschäftigt. Wir sind nicht bei uns. Doch dann kann Christus nicht bei uns anklopfen. Denn er wird keinen Widerhall in uns hören. Viele jammern in der Vorweihnachtszeit über die hektische Geschäftigkeit. Doch die Unruhe machen wir uns meist selbst. An uns liegt es, inne zu halten, in uns selbst zurückzukehren, damit Christus in uns einkehren kann. Cyprian von Karthago fragt schon im 3. Jahrhundert: „Wie willst du Gott spüren, wenn du dich nicht selber spürst?“ In der Adventszeit geht es darum, uns wieder selbst zu spüren. Dann werden wir auch die Spur spüren und ihr nachgehen, die Gott in unser Herz gegraben hat.
In diesem Sinne
wünsche ich Ihnen eine gesegnete Adventszeit: dass Sie immer wieder Momente der
Stille erleben, in denen Sie bei sich selbst ankommen. Dann dürfen Sie
vertrauen, dass auch Christus bei Ihnen ankommt, dass es hell in Ihnen wird und
Sie sich geliebt fühlen.
So wünsche ich Ihnen, dass an diesem Weihnachten der Friede, der in Christus erschienen ist, auch in Ihrem Herzen aufstrahlt.
Ihr Anselm Grün
Dem kann ich mich nur anschließen!
Euer Diözesanpräses Martin Göke